Vergiftung

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Telefonnummer

Tox Zentrum 145

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https://itunes.apple.com/ch/app/tox-info-app/id1027389921?mt=8

Mit der Tox Info App haben Sie die Möglichkeit, nicht nur rasch die Tox-Notrufnummer 145 zu wählen, sondern dem Tox auch ein Bild des Giftes (Produkt, Pflanze, Etikette) und den Produkte-Strichcode zur schnelleren und eindeutigen Identifikation des Giftes zu schicken.

 

Wusste Sie, dass…

  • … nur in 2 von 50 Familien mit Kinder alle gefährlichen Substanzen kindersicher versorgt sind?
  • … der Vergiftungsunfall ein “typischer” Kleinkinderunfall ist
  • … Kinder, die eine giftige Substanz einnehmen, in der Regel weniger als fünf Minuten ausser Sichtweite von Erwachsenen sind, die Erwachsenen also nur “schnell” weg waren und die Kinder eigentlich unter Aufsicht waren?
  • … die tatsächliche Giftigkeit von Pflanzen eher zu hoch eingeschätzt wird?
  • … sich Mythen über ein vermeintliches Gift in Pflanzen sich oft über Generationen hinweg halten?
  • … meistens grosse Mengen von giftigen Pflanzen oder Beeren verzehrt werden müssten, damit es überhaupt zu Vergiftungen kommt?
  • … nur wenige Kinder nach einem Verzehr von giftigen Pflanzen tatsächlich behandlungsbedürftig sind?
  • … es zum Beispiel 2010 genau 3 schwere Vergiftungen mit Pflanzen in der Schweiz ga
  • … alle 3 Personen Erwachsene waren?
  • … alle 3 Personen ohne Spätfolgen überlebt haben?
  • …”Weihnachtsterne” kaum giftig sind?

Prophylaxetipps

  • Medikamente nach Gebrauch immer in einem abschliessbaren Schrank lagern
  • über die Gefährlichkeit von Medikamenten sprechen
  • Tabletten niemals als „Bonbons“ bezeichnen
  • flüssige Medizin niemals als „bunten Sirup“ bezeichnen
  • alle giftige Substanzen (dazu gehören Reinigungsmittel, Waschmittel, Alkohol etc.) für Kinder unzugänglich in abschliessbaren Schränken aufbewahren
  • Chemikalien niemals in Getränkeflaschen, Krüge und Gläser umfüllen

Auf die Dosis kommt es an

  • Ein Entfernen aller Giftpflanzen in der Umgebung von Kindern ist unmöglich. Die meisten Menschen sind nicht darüber informiert, was alles potentiell giftig sein kann.
  • Darum soll man sich bei der Diskussion über die Giftigkeit von Pflanzen immer die Weisheit von Paracelsus vor Augen halten: “Alle Ding’ sind Gift und nichts ist ohn’ Gift, allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist.”
  • Wasser kann “giftig” sein, wenn ein Mensch innert kurzer Zeit zehn Liter Wasser trinkt, kann er daran sterben.
  • Salz kann “giftig” sein, wenn jemand mehr als 800 g Salz einnimmt, kann er daran sterben.
  • Karotten können giftig sein, wenn jemand über Jahre 3 Liter Karottensaft pro Tag trinkt, kann er daran sterben.
  • Verwirrend ist, dass Pflanzen in der einen Datenbank als sehr giftig bezeichnet, in der andern als gering oder gar nicht giftig bezeichnet werden.
  • Häufig besteht auch ein Unterschied bezüglich der Giftigkeit, ob es sich um wildwachsende oder gezüchtete Pflanzen handelt.
  • Pflanzen sind Naturprodukte, die Konzentration eines Giftes ist auch unterschiedlich in den Pflanzen verteilt. Auch in “giftigen” Pflanzen ist also das Gift nicht zu jeder Zeit der Entwicklung und überall gleichmässig verteilt.

Fakten

  • Schwere Vergiftungen mit Pflanzen kommen selten vor.
  • In den meisten Fällen treten nach dem Verzehr von Früchten, Blättern oder Blüten entweder überhaupt keine Symptome oder Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf.
  • Das Risiko bei einer Vergiftung mit einer Pflanze kann nur dann richtig eingeschätzt werden, wenn der Name der Pflanze bekannt ist.
  • Es ist darum wichtig, Blumen und Sträucher im eigenen Haus und Garten zu kennen.

 

Und wenn der Unfall doch geschieht?

  • bei wachem Kind Auskunft über weitere Massnahmen vom Tox Zentrum 145 oder ihrem Kinderarzt einholen
  • bei schweren Symptomen wie Bewusstlosigkeit Nothilfe nach den Richtlinien leisten und 144 alarmieren
  • nie von sich aus Salzwasser geben
  • nie von sich aus Milch geben
  • nie von sich aus Erbrechen auslösen

 

Am häufigsten vergiften sich Kinder

  • mit Arzneimitteln
  • gefolgt von Haushalts- und chemischen Produkten
  • Pflanzen sind viel seltener

Immer wieder wird Bärlauch mit den Blättern  der hochgiftigen Herbstzeitlose und des Maiglöckchens verwechselt.