Verbrühung – Verbrennung

Brandmal – gezeichnet fürs Leben

 

Verbrannte Haut heilt, doch Narben bleiben. Filmautorin Marianne Kägi begleitet brandverletzte Kinder und ihre Familien.

400ambulanz1

Telefonnummer

Ambulanz 144

Verbrühungen und Verbrennungen

  • eine Verbrennung entsteht durch eine thermische Einwirkung – von aussen durch eine Flamme oder von innen durch einen Elektrounfall
  • eine Verbrühung entsteht durch die Einwirkung heisser Flüssigkeiten oder Dampf
  • der Grad einer Verbrennung oder Verbrühung ist abhängig
    • → von der Höhe der Temperatur
    • → der Dauer der Einwirkzeit
    • → der Leitfähigkeit des Gewebes
    • → und von der Geschwindigkeit der eingeleiteten Notfallmassnahmen

Wusste Sie, dass…

  • … Verbrennungen und Verbrühungen zu den häufigen Unfällen bei Kleinkindern gehören?
  • … Verbrühungen der zweit häufigste Unfall von Kindern ist?
  • … die Haut von Kindern 5-mal dünner ist?
  • … bei 54°C Wassertemperatur ein Erwachsener nach 31 Sekunden eine III gradige Verbrühung hat?
  • … bei 54°C Wassertemperatur ein Kleinkind bereits nach 10 Sekunden eine III gradige Verbrühung hat?
  • … Brandverletzungen zu den sehr schmerzhaften Verletzungen zählen?
  • … bei Säuglingen bereits Lebensgefahr besteht, wenn 8 Prozent der Körperoberfläche verbrannt ist?
  • … schon der heisse Inhalt einer einzigen Tasse bis zu 30 Prozent der Haut eines Kleinkindes verbrühen kann?
  • … Kleinkinder sich überwiegend durch das Herabziehen von mit heisser Flüssigkeit gefüllten Gefässen verletzen?
  •  … Kleinkinder sich am häufigsten im Gesicht, am Hals und am Oberkörper verletzen?

Prophylaxetipps

  • nichts Heisses essen oder trinken, während das Kind auf dem Schoss sitzt
  • Kinder in Tragtücher gehören beim Kochen auf den Rücken
  • Schoppen und Brei aus der Mikrowelle fühlen sich oft nur lauwarm an, obwohl der Inhalt kochend heiss ist
  • keine Tischdecken benützen wenn Kleinkinder im Haus sind (Gefahr von Herunterziehen)
  • Kabel von Wasserkochern, Kaffeemaschinen etc. nicht herunterhängen lassen
  • Herdschutzgitter montieren
  • Griffe von Töpfen und Pfannen nach hinten drehen
  • Gefässe mit heissen Flüssigkeiten nicht tragen, wenn kleine Kinder in der Wohnung herumtollen
  • Badewasser soll maximal 37 Grad Celsius warm sein

 

Lange Zeit galt die Empfehlung in der Nothilfe – kühlen, kühlen, kühlen – so lange wie möglich. Die Annahme, dass sich damit die Tiefenwirkung einer Verbrennung in der Haut verhindern liesse, hat sich nicht bestätigt.

Und wenn der Unfall doch geschieht?

  • so schnell wie möglich Hitzquelle entfernen
  • nur Verbrennungen an den Extremetitäten kühlen
  • mit 20 Grad kühlem Wasser, so schnell wie möglich 
  • maximal 3-5  Minuten reichen zum Kühlen
  • bei grossflächigen Verbrennungen nicht kühlen, die Gefahr des Unterkühlens ist zu grosse
  • eine grossflächige Verbrennung ist 15 % und mehr
  • Schmerzmittel geben
  • Verbrennungswunden grosszügig von einem Arzt beurteilen lassen
  • Brandsalben nur nach Anordnung eines Arztes verwenden
  • Brandwunden, die grösser als eine Handfläche inklusive Finger des Kindes sind, gehören immer zum Arzt
  • Verbrennungswunden im Gesicht, am Genitale, über den Gelenken, an den Händen, an den Füssen gehören zu einem Arzt
  • Verbrennungswunden die zirkulär (um einen Körperteil herum) sind, gehören zu einem Arzt
  • wenn nötig 144 rufen

 

Was nicht tun

  • kein Coolpack, kein Eis oder Eiswasser zum Kühlen verwenden, weil bei zu starker Kühlung die Haut zusätzlich schädigt
  • keine Salbe, kein Öl, keine Butter und auch kein “Heilöl” auf die Verletzung schmieren
  • Fette halten die Hitze im Gewebe fest, verlängern die Einwirkzeit und verschlimmern damit eine Verbrennung
  • Brandblase nicht öffnen.
  • kein Mehl, Puder etc. auf die Wunde streuen – es hilft nichts
  • keine Zahnpasta auf die Wunde schmieren

 Bild14

Telefonnummer

Feuerwehr 118

Wussten Sie, dass…

  • … es in der Schweiz 50 mal pro Tag brennt?
  • … alle zehn Tage ein Mensch in der Schweiz bei einem Brand ums Leben kommt?
  • … dass das Anbringen von Rauchmeldern “ein kleiner Aufwand mit grossem Nutzen ist” ?
  • … aber nur wenige Privathaushalten in der Schweiz über Rauchmelder verfügen?
  • … 70% der Brandopfer nachts in den eigenen vier Wänden verunglücken?
  • … gefährlicher als das Feuer der Rauch ist?
  • … 95% der Brandtoten an den Folgen einer Rauchvergiftung sterben?
  • … ein Drittel der Opfer Kinder sind?
  • … die Mehrzahl der Brände in Privathaushalten durch technische Defekte ausgelöst werden?

Bild10

Rauchmelder retten Leben

  • Wenn es brennt bleiben durchschnittlich vier Minuten Zeit für die Flucht.
  • Eine Rauchgasvergiftung kann schon nach zwei Minuten tödlich sein.
  • Ein Rauchmelder verschafft genau die entscheidenden Minuten Vorsprung, um sich in Sicherheit zu bringen.