Ertrinken

  • pro 1 Mio. Einwohner ertrinken in der Schweiz jährlich 6 Personen
  • pro Jahr ertrinken in der Schweiz 5 Kinder zwischen 0 und 9 Jahren
  • rund 25 Kinder tragen schwere, oft bleibende Verletzungen nach einem Ertrinkungsunfall davon
  • Ertrinken ist keine Frage der Wassertiefe und es sind nur 3 Minuten die im Ernstfall entscheiden!
  • Jedes Kind, das beinahe ertrunken wäre, muss medizinisch überwacht werden.
  • Auch ein kurzer Sauerstoffmangel kann zu medizinischen Problemen führen.
  • Ein Kind kann in 20 Sekunden ertrinken!

Wussten Sie, dass…

  • … Ertrinken der zweithäufigste Unfalltod bei Kindern unter 5 Jahren ist?
  • … Kinder, die ertrinken, in der Regel “nur” für fünf Minuten aus den Augen der Betreuungsperson gelassen wurden?
  • … etwa die Hälfte der Kinder die Ertrinken nicht mehr als 20 Metern von einer Betreuungsperson ertrinken?
  • … manchmal ein Erwachsener einem ertrinkenden Kind zuschaut und keine Ahnung davon hat, was da gerade geschieht?
  • … auf jeden Todesfall durch Ertrinken vier weitere Kinder kommen, die nach einem Ertrinkungsunfall im Spital behandelt werden müssen und zum Teil ein Leben lang unter den schweren Folgen des Sauerstoffmangels leiden?
  • … ein Kind nach 20 Sekunden auf den Grund absinkt?
  • … spätestens nach 2 Minuten das Bewusstsein verliert?
  • … und es nach 3 Minuten zu Hirnschäden durch Sauerstoffmangel kommt?

 

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Kinder ertrinken leise, weil …

  • … sie eine andere Verteilung des Körpergewichts haben.
  • … sie auf Grund des schweren Kopfes und der noch ungeübten Muskulatur auch bei geringer Wassertiefe nicht mehr in der Lage sind, ihren Kopf selbständig aus dem Wasser zu ziehen!
  • … das Gefahrenbewusstsein noch nicht entwickelt ist.
  • … sie zum Beispiel nicht realisieren, dass wenn sie mit Schwimmhilfen “schwimmen” können, nicht selbstverständlich auch ohne diese Hilfsmittel schwimmen können.

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Ertrinken sieht oft nicht nach Ertrinken aus

  • Menschen die ertrinkend sind physiologisch nicht dazu fähig um Hilfe zu rufen – Kinder schon gar nicht.
  • Da das Atmen überlebenswichtig ist, versucht der Ertrinkende instinktiv zu atmen – sprechen und schreien ist nicht mehr möglich.
  • Die Arme werden als Schutzfunktion instinktiv seitlich ausgestreckt um den Körper über der Wasseroberfläche zu halten. Mit Winken auf sich aufmerksam machen ist somit nicht mehr möglich.
  • Ertrinkende Menschen sind darum aus physiologischer Sicht nicht mehr fähig, das Ertrinken durch bewusste und gesteuerte Bewegungen abzuwenden. Rettungsringe zu ergreifen ist nicht mehr möglich.
  • Während der Dauer des Ertrinkens befindet sich der Körper aufrecht im Wasser. In der Regel können sich Ertrinkende aber nur 20 bis 60 Sekunden an der Wasseroberfläche halten bevor sie untergehen.
  • frankpia.com/
  • en.wikipedia.org/wiki/Instinctive_drowning_response

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Die Gefahr die von einem Biotope ausgeht wird oft unterschätzt

  • von Eltern mit und ohne Biotope
  • von kinderlosen Bioptopbesitzern
  • von Gestaltern von öffentlichen Parks etc.

Viele Erwachsenen…

  • … unterschätzen den Erfindergeist von Kindern.
  • … wissen nicht mehr, dass Kinder in einer magischen Welt leben.
  • … denken nicht mehr daran, dass was für sie als optische Barriere akzeptiert wird, von Kindern leicht überklettert werden kann.

Sicherungen

  • Eine Sicherung am Wasser muss immer mehrgleisig sein.
  • Sicherungen, Abdeckungen, Zäune und Poolalarm etc. ersetzten nicht die Aufsicht von Erwachsenen.
  • Sie erhöhen  aber die Chancen,  die Kinder frühzeitig zu entdecken, wenn sie die Hindernis zu überwinden versuchen.

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Stufenbau

Der so genannte Stufenbau für ein Biotop ist keine Sicherheitsmassnahme. Kinder können in wenigen cm Wasser ertrinken.  

 

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Zaun

Ein Zaun, der zwar optisch eindeutig ein Zaun ist, aber aus quergespannten Drähten mit grossen Abständen besteht, ist für ein Kind kein Hinderniss.

 

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Schutzgitter

Wenn ein Schutzgitter unterhalb des Wasserspiegels angebracht wird, kann ein Kind trotz des Gitters ertrinken.

 

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Zauntüren

Zauntüren, die nicht abgeschlossen sind, sind für Kinder kein Hinterniss um ans Wasser zu gelangen.

 

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Oligationenrecht

Nach Artikel 58 des Obligationenrechts ist ein Biotop ein “Werk”.

Ein Werkeigentümer haftet für alle Schäden, die infolge fehlerhafter Anlage, Herstellung oder mangelhaften Unterhalts des Werks verursacht werden.

Haftbar ist also, wer nicht alle erforderlichen und zumutbaren Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat.

 

Schwimmbäder, Biotope, Brunnen etc. müssen gesichert werden…

  • … weil sich Kinder von Wasser magisch angezogen fühlen, hat das Bundesgericht in einem Urteil festgehalten, dass der Eigentümer sein Biotop kindersicher gestalten muss.
  • … weil der Aufwand zur Sicherung von Biotopen nicht besonders gross ist und daher für den Eigentümer zumutbar ist.
  • Familien, die kleine Kinder haben, haben das Recht, von Nachbarn die ein Biotop im Garten haben, entsprechende Schutzmassnahmen zu verlangen.
  • Eltern müssen zwar ihre Kinder beaufsichtigen, eine dauernde Überwachung ist jedoch nicht möglich.
  • Darum können Biotop-Eigentümer auch nicht einfach einwenden, Eltern hätten eine Aufsichtspflicht.